Montessori-Pädagogik an der Universität Koblenz

von Silke Allmann

Reformpädagogische Erziehungsansätze sind aus der Landschaft der Hochschullehre nicht wegzudenken. Besonders die Montessori-Pädagogik gibt für die Arbeit mit Pädagogik-Studierenden wichtige Impulse zu bedeutsamen Fragen wie

„Was macht einen guten Lehrer aus?“,
„Was bedeutet individuelle Förderung?“,
„Wie können alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam in einer Lerngemeinschaft arbeiten?“,
„Welche vielfältigen Formen der individuellen Leistungsbeurteilung können den Lernenden angeboten werden?“.

Reformpädagogische Erziehungsansätze sind aus der Landschaft der Hochschullehre nicht wegzudenken. Besonders die Montessori-Pädagogik gibt für die Arbeit mit Pädagogik-Studierenden wichtige Impulse zu bedeutsamen Fragen wie

„Was macht einen guten Lehrer aus?“,
„Was bedeutet individuelle Förderung?“,
„Wie können alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam in einer Lerngemeinschaft arbeiten?“,
„Welche vielfältigen Formen der individuellen Leistungsbeurteilung können den Lernenden angeboten werden?“.

Für die Montessori-Pädagogik sind die aktuell gesellschaftlich diskutierten Forderungen nach Selbstständigkeit und Teamfähigkeit der Kinder und Jugendlichen, nach Inklusion und Kompetenzorientierung keine neuen Themen, sondern sie gehörten von Anfang an grundlegend zum pädagogischen Denken und Handeln in Montessori-Einrichtungen.
Die universalen, wissenschaftlich fundierten und auf empirischer Beobachtung beruhenden Aussagen Maria Montessoris sind hier überaus sinnstiftend.
Im Arbeitsbereich Allgemeine Pädagogik am Institut Pädagogik der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz ist die Auseinandersetzung mit der Montessori-Pädagogik seit nunmehr sieben Jahren fester Bestandteil der universitären Lehre. Pro Semester wird mindestens ein Seminar zur Montessori-Pädagogik angeboten, an dem bisher zwischen 49 und 143 Studierende pro Semester teilgenommen haben. In dieser Veranstaltung geht es darum, angehende Pädagoginnen und Pädagogen grundlegend in die Montessori-Pädagogik einzuführen. Grundsätzliche Fragen werden in folgenden Themengebieten bearbeitet:

  • Leben und Werk der Reformpädagogin Maria Montessori
  • Anthropologie und Kindbild bei Maria Montessori
  • Montessoris Erziehungs- und Bildungsverständnis
  • die Grunddynamik der sensiblen Perioden
  • didaktische Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik
  • die Polarisation der Aufmerksamkeit als Schlüsselphänomen der Montessori-Arbeit
  • die Vorbereitete Umgebung und der/die vorbereitete Pädagog/in
  • das didaktische Material: allgemeine Merkmale, die Materialgruppen, die Dreistufenlektion

Als Seminar übergreifendes didaktisches Prinzip werden aktuelle Bezüge hergestellt und bildungspolitische Forderungen aus der Sicht der Montessori-Pädagogik beleuchtet und diskutiert. Was die Studierenden stets besonders bewegt, ist die Frage: Was kann ich von der Montessori-Pädagogik im Hinblick auf mein eigenes pädagogisches Profil, auf mein pädagogisches Denken und Handeln lernen? Wichtige Impulse neben anderen, so die Erfahrung, gibt Maria Montessori den universitären Lernern im Besonderen hinsichtlich ihrer Haltung dem Kind gegenüber.

Von besonderem Forschungsinteresse sind:

  • Beobachtung in der Montessori-Pädagogik: Dazu ist im Juni 2014 eine aktuelle Veröffentlichung im Herder-Verlag erschienen.
  • Montessori bei YouTube: Hier erfolgt eine kritisch qualitative Analyse von Filmbeiträgen im Netz.
  • MONTESSORI-Sonderheft: Als Schriftleiterin der MONTESSORI (Zeitschrift für Montessori-Pädagogik der Deutschen Montessori-Vereinigung) wird auf der Basis von ausgewählten Qualitätskriterien eine Auswahl hinsichtlich besonders einschlägiger Artikel der Zeitschrift getroffen, um diese in einem Sonderheft zu veröffentlichen.
  • Gelebte Montessori-Geschichte: Mit Montessori-Pädagoginnen und -Pädagogen der „ersten Stunde“ werden Interviews geführt, um aus diesen grundlegende berufsbiographische Wirkungen herauszuarbeiten.
  • Erwachsenenbildung in der Montessori-Pädagogik: Als Theorie-Dozentin der Deutschen Montessori-Vereinigung wird empirisches Material aus den Montessori Basis-Diplomlehrgängen hinsichtlich pädagogischer sowie didaktisch-methodischer Gestaltungsformen von Ausbildungskursen kritisch, zum Beispiel im Hinblick auf die Teilnehmerorientierung hin, untersucht.

Im kommenden Wintersemester 2014/15 wird speziell für Lehramtsstudierende ein Seminar zum Thema „Beobachtung als pädagogische Basiskompetenz“ angeboten, in dem es darum gehen wird, aus dem pädagogischen Verständnis Maria Montessoris heraus das Beobachten von Kindern und Jugendlichen zu üben und ihre Beobachtungen in einem zweiten Schritt zu dokumentieren und zu interpretieren.
So leistet die Montessori-Pädagogik an der Universität Koblenz einen wertvollen Beitrag, die zukünftigen Pädagoginnen und Pädagogen für das pädagogische Handlungsfeld zu sensibilisieren und ihnen einen wichtigen Baustein kritisch-reflexiver Professionalisierung anzubieten.